Kultivierung seltener Pflanzen aus dem Bodenseeraum

Der Botanische Garten hat verschiedene Pflanzensippen in Kultur genommen, deren letzte Vorkommen im Bodenseeraum von übergeordnetem Schutzinteresse sind. Diese Ex-Situ-Kulturen (= Kultivierung außerhalb des Lebensraumes) dienen der Bestandssicherung und ermöglichen eine Wiederansiedlung oder Bestandstützung, falls es bei den kleinen empfindlichen Beständen zu Aussterbeerscheinungen kommt. Vorrangig bleibt selbstverständlich der Schutz der Bestände vor Ort. Da sich die einzelnen Freilandpopulationen genetisch mehr oder weniger unterscheiden, wird bei der Anzucht darauf geachtet, dass die verschiedenen Herkünfte innerhalb der Arten sich nicht durchmischen (z.B. mit Gazehauben während der Blütezeit).

Die in Kultur genommenen Arten / Sippen stammen vor allem aus dem Uferbereich des Bodensees, nämlich dem Strandrasen und den Riedwiesen. Einige weitere Arten kommen aus den Trockengebieten des Hochrheins und des Hegaus.