Carl-Zeiss-Stiftungsprofessur für Systemtoxikologie an der Universität Konstanz

Förderung für eine neue Professur im Fachbereich Biologie in Höhe von 1,12 Millionen Euro

Die Carl-Zeiss-Stiftung hat die Förderung einer Stiftungsprofessur an der Universität Konstanz auf dem Gebiet der Systemtoxikologie im Fachbereich Biologie bewilligt. Während sich traditionelle toxikologische Testung auf die Beschreibung von direkt beobachtbaren Schadstoffwirkungen fokussiert, wird die neu geschaffene Professur „Systems Toxicology“ viele (tausende und mehr) molekulare Änderungen an der Feinkontrolle von Zellen und Organen messen. So sollen dann aus diesen Daten durch mathematische Modelle Vorhersagen für Schadwirkungen im Gesamtorganismus gemacht werden. Die W3-Professur für Systems Toxicology soll Netzwerk-Antworten von Zellen, Organen und Organismen auf schädigende Stoffe untersuchen, diese bioinformatisch auswerten und Vorhersagemodelle für bekannte und noch unbekannte Giftstoffe entwickeln.

Die Professur „Systems Toxicology“ wird von der Carl-Zeiss-Stiftung für fünf Jahre mit einer Fördersumme von 1,12 Millionen Euro unterstützt und in den Toxikologie-Schwerpunkt der Universität Konstanz und das in Gründung begriffene „Konstanz Centre for Toxicology and Health Protection“ (KCTP) integriert. In diesem Zentrum werden die drei Konstanzer Professuren aus dem Bereich „Health Protection“ die internationalen Zentren für Alternativen zu Tierversuchen (CAAT und CAAT-EU) und die neue Stiftungsprofessur Systemtoxikologie kooperieren. Auch eine wesentliche Beteiligung an der Exzellenzcluster-Initiative "ChemLife", ein Forschungsverbund aus Chemie, Biologie und Informatik, der Graduiertenschule „Chemische Biologie“ und dem Sonderforschungsbereich zu Proteostase hervorgegangen ist, ist für „Systems Toxicology“ vorgesehen. Insbesondere sollen systemweite Veränderungen in biochemischen Netzwerken von Zellen, Geweben und Organismen untersucht werden, die durch chemische Verbindungen ausgelöst werden. Bei der Aufgabe, mathematische Modelle von protektiven wie schädlichen Wirkungen von Chemikalien auf biologische Netzwerke zu erstellen, wird die Professur im Bereich der Modellierung von schädlichen Wirkungen eine wichtige Rolle spielen.

„Die Bewilligung der Stiftungsprofessur ist ein großartiger Erfolg für die Universität Konstanz und insbesondere den Fachbereich Biologie“, freut sich Prof. Dr. Ulrich Rüdiger, Rektor der Universität Konstanz und betont: „Die national und international renommierte Konstanzer Forschungsarbeit auf dem Feld der Toxikologie und des Gesundheitsschutzes wird durch diese Zusage bestätigt und erhält eine wichtige Unterstützung für die Weiterentwicklung.“

Für die Stiftungsprofessur ist über die fachbereichsübergreifende Zusammenarbeit innerhalb der Universität Konstanz hinaus eine enge Kooperation mit außeruniversitären Einrichtungen geplant, wie beispielsweise dem Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR), dem Schweizerischen Zentrum für Angewandte Humantoxikologie, BASF SE und der Bayer AG.

Faktenübersicht:

  • Carl-Zeiss-Stiftungsprofessur im Fachbereich Biologie der Universität Konstanz
  • Professur Systemtoxikologie ist Teil des „Konstanz Center for Toxicology and Health Protection“ (KCTP)
  • Fördersumme: 1.120.000 Euro für fünf Jahre
  • Kooperationspartner: Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR), Hochschule Albstadt-Sigmaringen, Hoffmann-La Roche Ltd, Schweizerisches Zentrum für Angewandte Humantoxikologie,  BASF SE, Boehringer Ingelheim Pharma GmbH und Bayer AG