Himalayan balsam (Impatiens glandulifera). Bild: Trevor Fristoe und Mark van Kleunen

Dimensionen des Invasionserfolgs von Pflanzen

Internationales Forschungsteam unter Leitung Konstanzer Biologen identifiziert Muster und Faktoren der „Invasivität“ nichtheimischer Pflanzenarten in Europa

Invasive Pflanzen sind Pflanzenarten, die in einer Umgebung außerhalb ihres ursprünglichen Lebensraums wachsen. Sofern sie sich dort erfolgreich etablieren, können sie erhebliche negative Auswirkungen auf lokale Ökosysteme sowie Wirtschaft und Gesellschaft haben. Nicht alle Pflanzenarten sind jedoch gleich effektiv bei der Eroberung neuer Lebensräume. Ein internationales Team von Forschenden unter der Leitung des Konstanzer Biologen Professor Mark van Kleunen untersuchte nun auf kontinentaler Ebene verschiedene Arten von „Invasivität“ sowie mögliche Faktoren, die den Invasionserfolg nichtheimischer Pflanzen in Europa bestimmen.

Die Studie, die in der Fachzeitschrift PNAS erschienen ist, beschreibt Invasivität entlang der drei Dimensionen „lokale Häufigkeit“, „geografische Ausdehnung“ und „Breite an Lebensräumen“. Hohe Werte in den Variablen charakterisieren die „Superinvasoren“ unter den Pflanzen, die in vielen Fällen außerdem durch eine außereuropäische Herkunft, eine frühe Ankunft in Europa sowie schnelles Wachstum charakterisiert sind. Die Ergebnisse der Studie erweitern unser allgemeines Verständnis darüber, wie sich sowohl invasive als auch einheimische Pflanzenarten ausbreiten, und können helfen, zukünftige Invasionsereignisse besser vorherzusehen und diesen entgegenzuwirken.

Lesen Sie im Online-Magazin campus.kn mehr darüber, wie sich die „Invasivität“ von nichtheimischen Pflanzen bemessen lässt, was diese von heimischen Pflanzen unterscheidet und welche Rolle die Invasionshistorie der Pflanzen für ihren Ausbreitungserfolg spielt. Zum Artikel

Faktenübersicht:

  • Originalpublikation: Trevor S. Fristoe et al. (2021). “Dimensions of invasiveness: links between local abundance, geographic range size and habitat breadth in Europe’s alien and native floras”, PNAS; DOI: 10.1073/pnas.2021173118
  • Die Invasivität von Pflanzenarten wird entlang der drei Dimensionen „lokale Häufigkeit“, „geografische Ausdehnung“ und „Breite an Lebensräumen“ beschrieben. Hohe Werte in allen drei Variablen charakterisieren sogenannte „Superinvasoren“.
  • Neben einigen biologischen Merkmalen spielt insbesondere die Invasionshistorie der Pflanzen eine wichtige Rolle für die Invasivität: Außereuropäische Herkunft, frühe Ankunft in Europa sowie schnelles Wachstum sind Merkmale vieler Superinvasoren.
  • Die Ergebnisse erweitern unser allgemeines Verständnis über die Verbreitung von Pflanzen und können helfen, zukünftige Invasionsereignisse besser vorherzusagen und einzudämmen.
  • Förderung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), Czech Science Foundation (CACR) und Tschechische Akademie der Wissenschaften (CAS), Österreichischer Wissenschaftsfonds (FWF), Belmont Forum und BiodivERsA mit dem nationalen Geldgeber Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), baskische Regierung, National Research Foundation of Korea (NRF) und Koreanische Regierung (MSIT), Universität Lettlands, Velux Foundations.