Fliegender Storch
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ICARUS – Tierbeobachtung aus dem Weltraum

Bei einem Spacewalk am 15. August 2018 wurde die ICARUS-Antenne an der Außenseite der Internationalen Raumstation (ISS) angebracht. Am 24. Juli wurde der Grundstein für das Center for Visual Computing of Collectives gelegt. Das neue Spitzenforschungszentrum zur Erforschung von tierischem Kollektivverhalten soll 2021 fertiggestellt werden.

Nach 16 Jahren der Vorbereitung wurde die ICARUS-Antenne am 15. August 2018 erfolgreich an der Außenseite der Internationalen Raumstation (ISS) angebracht. Nun beginnt die zweimonatige Testphase der Antenne. Im Januar 2019 wird der reguläre wissenschaftliche Betrieb beginnen. Was das Weltraummodul für die Erforschung von Tierwanderungen bedeutet und warum es uns bei der Vorhersage von Naturkatastrophen unterstützen kann, erfahren Sie in unserer Informationssammlung (unter "Mehr zu ICARUS ...").

„International Cooperation for Animal Research Using Space“ (ICARUS) ist ein gemeinsames Projekt der Universität Konstanz und des Max-Planck-Instituts für Ornithologie in Radolfzell. Das Weltraummodul wird die globale Beobachtung der Wanderbewegungen von Tieren (z. B. Zugvögel, Fledermäuse, Meeresschildkröten) ermöglichen, die mit Sendern ausgestattet sind. Darüber hinaus wird ICARUS es ermöglichen, Umweltdaten (z. B. Windstärke und -richtung, aber auch die Ausbreitung von Virenstämmen) aus der Umgebung der besenderten Tiere zu erheben. Auf diese Weise wird ICARUS uns nicht nur in die Lage versetzen, das Zusammenspiel zwischen Tierwanderungen und dem globalen Ökosystem besser zu verstehen, sondern auch bei der Vorhersage von Naturkatastrophen unterstützen.

ICARUS Ist ein tragender Bestandteil des Forschungsbereiches Collective behaviour. Am 24. Juli 2018 wurde der Grundstein für das Gebäude „Center for Visual Computing of Collectives“ (VCC) zur Erforschung von Schwarm- und Kollektivverhalten an der Universität Konstanz gelegt. Das neue Spitzenforschungszentrum soll 2021 fertiggestellt werden und sieben Speziallabore enthalten, in denen 120 Biologen und Informatiker gemeinsam Daten von Tiergruppen erheben und  tierisches Kollektivverhalten erforschen werden.

Wissenschaftlicher Leiter von ICARUS ist Prof. Dr. Martin Wikelski, einer der beiden Direktoren des Max-Planck-Instituts für Ornithologie in Radolfzell sowie Honorarprofessor der Universität Konstanz. Das ICARUS-Programm wird in Kooperation mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) sowie der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos durchgeführt und von der Europäischen Weltraumbehörde ESA unterstützt.